333 Jahre – 3 Positionen
333 Jahre – 3 Positionen

333 Jahre – 3 Positionen

Hopfen.Kunst von Gisela Griem, Barbara Sophie Höcherl und Helmut Münch

Zum 333-jährigen Jubiläum der Schlossbrauerei Eichhofen widmet sich die Mühlen.Kunst in Zusammenarbeit mit Galerie Isabelle Lesmeister einem Thema, das die Geschichte des Ortes wie kaum ein anderes prägt: dem Hopfen. Seit Jahrhunderten bestimmt er das Landschaftsbild, den Rhythmus des Jahres und die Kultur der Region. In der Ausstellung „333 Jahre – 3 Positionen“ begegnet der Hopfen nun der zeitgenössischen Kunst.
Die drei Künstler*innen Gisela Griem, Barbara Sophie Höcherl und Helmut Münch setzen sich auf sehr unterschiedliche Weise mit diesem „grünen Gold“ auseinander. Ihre Werke greifen die Formen, Farben und Strukturen des Hopfens auf, lassen sich von seiner Symbolkraft inspirieren und öffnen zugleich neue, überraschende Perspektiven. Aus poetischen, konzeptionellen und expressiven Zugängen entsteht so ein vielschichtiges Bild des Hopfens – als Pflanze, als kulturelles Erbe und als künstlerische Metapher.
Die Ausstellung macht sichtbar, wie vielfältig sich Tradition und Gegenwart miteinander verweben lassen, und lädt die Besucherinnen und Besucher ein, den Hopfen einmal
anders zu betrachten: nicht nur als Nutzpflanze, sondern als lebendiges Motiv, das Kunst und Geschichte miteinander verbindet.

Alte Mühle Eichhofen
Öffnungszeiten:
Freitag, 3. Oktober von 10 – 16 Uhr
Samstag, 4. und Sonntag, 5. Oktober von 13 – 16 Uhr


Gisela Griem präsentiert Linolschnitte und Drucke, in denen sie mit feiner grafischer Sprache Strukturen und Metamorphosen sichtbar macht. Ihre Arbeiten zeichnen sich durch klare Formen, rhythmische Wiederholungen und eine hohe Sensibilität für Naturmotive aus. Die Künstlerin, die seit vielen Jahren in der Druckgrafik zuhause ist, setzt sich in ihrem Gesamtwerk immer wieder mit organischen Prozessen auseinander – mit dem Wachsen, Vergehen und den Übergängen zwischen Figuration und Abstraktion.


Barbara Sophie Höcherl nähert sich dem Hopfen in skulpturaler Form. Sie arbeitet mit Hopfen als Material selbst und bringt seine Fragilität wie auch seine kraftvolle Präsenz in den Raum. Höcherl ist eine sehr junge Künstlerin, deren Arbeiten zeigen, dass das Thema Hopfen nicht nur historische oder traditionelle Relevanz besitzt, sondern auch die jüngere Generation inspiriert. Mit ihren Installationen und plastischen Arbeiten an der Schnittstelle zwischen Natur und Kunst lotet sie Fragen nach Vergänglichkeit, Wandel und der Beziehung von Mensch und Umwelt aus. Ihre Hopfenskulpturen verbinden Tradition und Gegenwart, Handwerk und künstlerische Neugier – und eröffnen eine frische, zeitgemäße Sichtweise.

Helmut Münch (1926–2008) ergänzt die Ausstellung mit einer Auswahl an druckgrafischen Arbeiten, Zeichnungen und Aquarellen. Der in Regensburg geborene Künstler, der bis zu seinem Tod in Niederbayern lebte und arbeitete, war über Jahrzehnte hinweg eine prägende Figur in der regionalen Kunstszene. Münch entwickelte eine unverwechselbare Bildsprache, die zwischen Expressivität und feiner Linienführung oszilliert. In seinen Blättern begegnen sich Farbigkeit und Dynamik, Naturformen und abstrahierte Zeichen. Seine Werke lassen den Hopfen in Bewegung erscheinen – als lebendiges Geflecht von Linien, Farben und Strukturen.

Mit „333 Jahre – 3 Positionen“ entfaltet die Ausstellung ein facettenreiches Panorama: Die Druckgrafiken von Griem, die Skulpturen Höcherls und die Arbeiten Münchs eröffnen ein Spannungsfeld zwischen Grafik, Zeichnung, Aquarell und Skulptur. Der Hopfen erscheint darin nicht nur als Pflanze und landwirtschaftliches Produkt, sondern als Sinnbild für Geschichte, Kultur und künstlerische Inspiration. Die Mühlen.Kunst wird so zum Ort der Begegnung: zwischen drei künstlerischen Handschriften, zwischen Tradition und zeitgenössischer Kunst, zwischen Eichhofens Geschichte und seiner lebendigen Gegenwart.